Wer eine Komponente bis zum ‚bitteren‘ Ende nutzt, riskiert ungeplante Maschinenstillstände. Er kann sich zwar gewiss sein, das Bauteil maximal genutzt zu haben. Der Aufwand, der zeitlich oder monetär zur Wiederaufnahme der Produktion notwendig wird, lässt darüber jedoch keine Freude aufkommen. Eine eher defensive Vorgehensweise besteht darin, Anlagenkomponenten früh auszutauschen; zu einem Zeitpunkt, bis zu dem sie mit absoluter Gewissheit laufen. Das kann gut organisiert werden, hat aber den Nachteil, dass Ressourcen verschwendet werden.
Das Konzept der „vorausschauenden Wartung“ zielt darauf ab, den Mittelweg zwischen diesen beiden ausgeprägten Varianten zu finden. Es versucht, einerseits die Lebensdauer auszureizen, zugleich aber keine ungeplanten Maschinenstillstände zu verursachen – und ist damit in letzter Instanz der wirtschaftlichste Weg in der Komponentennutzung.
Ein Beispiel aus der Praxis ist das Schaltnetzteil Emparro67 Hybrid für den Einsatz im industriellen Feld (Schutzart IP67). Das Gerät bietet umfangreichste Diagnosedaten, die über eine IO-Link-Schnittstelle auf unproblematische Weise ausgelesen werden können. Das Gerät überwacht Strom und Spannung, Überlast, Temperatur, Kurzschlüsse sowie die Anzahl der Startvorgänge. Es trifft auf dieser Basis eine Prognose über seine Restlaufzeit.
Beim Schaltnetzteil Emparro 3~ 40A werden ebenfalls Daten wie die Temperatur, die Anzahl der Startvorgänge, Auslastung und die Lebensdauer der Komponenten kontinuierlich überwacht. Wird ein Grenzwert überschritten, warnt das Gerät über einen Meldekontakt. So kann der Austausch im nächsten Serviceintervall geplant werden.